In Diskussionen mit Personen unterschiedlichster Gruppen stellt man immer wieder fest, dass einige grundlegende Rahmenbedingungen in der Nachhaltigkeitsdiskussion unwissentlich oder absichtlich außer Acht gelassen werden. Grundlegende Rahmenbedingungen sind dabei durch einfache Bilanzen formulierbar, die unausweichliche Zusammenhänge für genutzte und insbesondere knappe Ressourcen quantitativ beschreiben. Dies betrifft verschiedene Bereiche wie beispielsweise die Energieversorgung aus fossilen Ressourcen, den CO2-Ausstoß sowie die Ernährung der Menschheit. Um hier eine solide Grundlage zu legen, wurde ein bis zu 6 Vorlesungsstunden umfassendes Modul ausgearbeitet, das die entsprechenden Zusammenhänge quantitativ anschaulich macht. Das Modul kann bei Bedarf auch auf einen ca. einstündigen Vortrag mit den Kernaussagen gekürzt werden und umfasst eine PowerPoint-Präsentation mit über 100 Folien sowie ein Manuskript mit ca. 80 Seiten. Das Thema kann in sehr unterschiedlicher Breite und Tiefe nahegebracht werden. Einige Fragen sind angegeben, die zum eigenen Recherchieren und zur vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema einladen. Eine solche Vertiefung kann im Rahmen von Einzel- oder Gruppenarbeiten in nahezu beliebiger Breite und Tiefe erfolgen, da das Thema eigentlich auch zur eigenen Bearbeitung und zum Hinterfragen einladen soll.
Bilanzen erlauben anzugeben, wie lange fossile Ressourcen noch reichen, wie viel Bio-Energie überhaupt erzeugt werden kann ohne mit der Nahrungsmittelproduktion zu konkurrieren und wie viele Menschen bei steigender Weltbevölkerung wie ernährt werden können. Besonderer Wert wurde dabei darauf gelegt, dass die Zahlen, die zur quantitativen Diskussion benötigt werden, in sinnvollen Größenordnungen liegen und mit der eigenen Erfahrungswelt kompatibel sind. So kann der Energiekonsum in kWh pro Kopf und Jahr direkt mit der eigenen Stromabrechnung verglichen werden. Die Fläche für unsere Ernährung ist im Weltmittel und pro Kopf rund ein Fußballfeld groß. Durch diese greifbaren Größenordnungen wird es auch möglich, die Zahlen, die einem von Politikern und Entscheidungsträgern in öffentlichen Diskussionen und Medien oft gerade so präsentiert werden, dass man sie nicht einordnen können soll, eben doch sinnvoll in Bezug zu setzen. Neben den Einsichten aus den Bilanzen ist also ein weiteres Ziel des Moduls, eine belastbare Basis für die Einordnung entsprechender Zahlen aus Medien und in Diskussionen bereitzustellen. Ein wesentliches Ergebnis der quantitativen Bilanzen ist, dass der größte Einflussfaktor das menschliche Verhalten bzgl. Ernährung, Energiekonsum und Kinderzahl ist. Hier werden auch Widersprüche deutlich bzw. widerstreitende Rechte der Menschen, selbst bzgl. der grundlegenden Menschenrechte. Auch dies wird thematisiert.
Das Manuskript ist so verfasst, dass das Thema auch Schülern und Laien prinzipiell dargeboten werden kann. Grundlagen der Bilanzierung, des globalen Strahlungshaushalts sowie der übrigen relevanten Aspekte werden von Grund auf erläutert. Falls bereits Vorkenntnisse beim Auditorium vorausgesetzt werden können, ist die Präsentation einfach anzupassen.
Zusätzliche Ressourcen: ein englischer Foliensatz sowie eine Serie von Videos, in denen die Vorträge auf Englisch aufgezeichnet wurden (siehe englische Version dieser Lehrressource).
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